Berichte von 11/2016

Los Gemelos & Rancho Manzanillo

26Nov2016

Heute war der Plan zu den zwei Kratern „Los Gemelos“ (die Zwillinge) zu fahren. Anstatt für teures Geld ein Taxi zu nehmen, waren wir natürlich clever und sind um 8:00 Uhr mit dem letzten Bus für $2 Richtung Flughafen gefahren, der uns dann bei los Gemelos abgesetzt hat. Einziger Nachteil war halt mal wieder das frühe Aufstehen am Wochenende… was aber auch seine Vorteile hat, weils von den Temperaturen her noch angenehm ist als in der prallen Mittagssonne.

Auf ca. 700 m befinden sich die zwei kollabierten Krater, die übrigens keine Vulkane sind. Es war echt schön dort ein bisschen umherzulaufen, zumal naturtechnisch dort alles wieder so wunderschön grün ist!

Danach wollten wir noch Rancho Manzanillo (eine Ranch mit Riesenschildkröten und Lavatunnel), die uns wirklich sehr empfohlen wurde. Ca. 200 m die Straße runter haben wir interessanterweise den Besitzer der Ranch getroffen, der uns leider erst 1 Std. später hätte mitnehmen können, aber freundlicherweise sofort den nächsten kleinen Bus, der vorbeikam, angehalten hat und zu dem Fahrer meinte, er solle uns mal mitnehmen. Also stiegen wir in den leeren Bus ein und mit offener Tür und Hippiemusik ging es dann Richtung Rancho Manzanillo, war echt irgendwie lustig. An der Hauptstraße wurden wir dann rausgelassen und sind die letzten 4 km zu Fuß gegangen.

Als wir an den Lavatunneln vorbeikamen, sind wir natürlich hineingegangen und ich muss echt sagen, das sind unteranderem die coolsten Lavatunnel hier auf der Insel! Warum? Direkt als wir hinabgestiegen sind wurde wir erstmal von einer Eule begrüßt, die da einfach im Tunnel gesessen hat! In einem anderen Tunnel haben wir noch eine Eule gesehen, sau cool! Ich habe Eulen noch nie von so nah gesehen! Die Tunnel waren außerdem recht lang und haben sich wirklich gelohnt!

Eine der zwei megacoolen Eulen, getarnt als Verlängerung der Stütze. :D

Auf der Ranch angekommen sind wir zu einem kleinen Schlammsee gegangen, in dem bereits schon 60 Schildkröten gebadet haben, echt ne Menge!

Massenschlammbaden bei den Schildkröten. Fast wie in Deutschland am Badesee, wenn's den 1. Tag mal so richtig heiß wird. :D

Auf der Ranch gibt es außerdem ein riesiges Restaurant, das vollbesetzt war, weil dort gerade die ganzen Leute von einem Kreuzfahrtschiff gegessen haben und eine kleine ecuadorianische Musik- & Tanzshow bekommen haben. Da Seth der Mathe- und Englischlehrer von den Enkeln des Besitzers ist wurden wir herzlich eingeladen zuzuschauen und haben danach sogar noch ein komplettes 3-Gänge Menü bekommen! Ich habe als Vorspeise Ceviche gewählt, was ich schon immer mal essen wollte. Ceviche ist typisch lateinamerikanisch ist und wie eine Art Suppe ist mir rohem Fisch (bei mir war der mit Tintenfisch), aber in Zitronensaft und lauwarm bis kalt. Schon lecker. 🙂 Als Hauptspeise gab es Fisch mit Kartoffeln und Bohnen und Möhren als Gemüse. Und zum Nachtisch kam es köstlichen Schokokuchen, mit Sahne, Erdbeeren, Schokosoße und solchen Krokantraspeln verziert und dazu den guten Galapagoskaffee. Echt saulecker alles! Und die ganze Zeit stand noch eine Schüssel mit Popcorn und Bananenchips zum Naschen daneben. 😉

Was auch noch echt cool an der Ranch war, ist dass die dort eine riesige Wand voll mit Informationen über Riesenschildkröten haben, die man nicht mal in den Schildkrötenaufzuchtsstationen hat… also, ich teile mein neu gewonnenes Wissen jetzt mal mit euch 😉:

  • Babyschildkröten werden mit einem Zahn geboren, der dazu dient, die Schale des Ei aufzubrechen, danach fällt der Zahn aus 😀
  • Riesenschildkröten können leider nicht mehr in der Natur ausgebrütet werden bzw. „groß werden“, da es leider zuviele invasive Tiere wie Ratten, Hunde, Katzen oder Kühe gibt, die entweder die Eier oder die kleinen Riesenschildkröten auffressen. Deswegen gibt es die Aufzuchtsstationen auf den verschiedenen Inseln
  • Wenn die Inkubationstemperatur mehr als 30°C beträgt, ist die Tendenz, dass es ein Weibchen wird höher; bei unter 28°C ist die Tendenz höher, dass es ein Männchen wird
  • Mein Favorit: maximale Gehgeschwindigkeit, die Riesenschildkröten erreichen können: 0,25 km/h !!! 😀
  • Riesenschildkröten wachsen 30 – 40 Jahre ununterbrochen!
  • Bis zu 80 Pfund Nahrung können sie täglich zu sich nehmen (stellt euch das mal vor, 40 kg nur Früchte und Gras am Tag! Und das in nur 8 Std. täglich, weil sie die restlichen 16 Std. mit Schlafen beschäftigt sind 😀)
  • Sie können bis zu 25 kg schwer werden und 1,5 m groß
  • Und zum Schluss das Highlight: sie können 1 ganzes Jahr ohne Essen UND Trinken auskommen, aufgrund ihrer großen Wasserreserven und langsamen Stoffwechsel!!! Krass oder? (Und dabei hat es mittlerweile seit einem Jahr hier schon nicht mehr ausreichend geregnet…)

Und hier noch eine coole Übersicht über die verschiedensten Arten der Riesenschildkröten, die auf Galapagos leben bzw. mal gelebt haben und ihre Inseln auf denen sie leben/lebten.

Die ganzen verschiedenen Arten und Formen der Riesenschildkröten.

Sooo, ich würde mal sagen, der Tag hat sich mehr als gelohnt!!! 😉

Fahrradtour zum Cerro Mesa

19Nov2016

Heute ging es zu einem der Vulkane von Santa Cruz. Da die Strecke zum Wandern angeblich zu weit sein sollte, haben wir die Fahrräder genommen. Mit der Chiva ging es mal wieder hinauf nach Bellavista und von dort aus sind wir losgeradelt. 7 km sollten es ca. sein und die hatten es teilweise auch echt wieder in sich mit Berg auf… und das nachmittags gegen 14:00 in der prallen Hitze. Ich glaube knapp 1 Stunde später sind wir angekommen.

Als ersten sind wir das letzte Stück zum Cerro Mesa, der sich auf 490 m befindet, hochgegangen und hatten einen wunderschönen Ausblick von dort. Die Sicht war sogar so gut, dass wir richtig viele Inseln sehen konnten: Santiago, Baltra, Seymour, Santa Fe und einige kleine Isloten. Direkt neben dem Cerro Mesa befindet sich übrigens das teuerste Hotel der ganzen Insel, indem sogar der Präsident übernachtet hat bei seinem Besuch. Die Lokation ist natürlich top, aber das wunderschönste Hotel ist es jetzt nicht wirklich.

Oben auf dem Cerro Mesa auf 490m. :)

Danach sind wir noch einige Meter mit Fahrrad zu einem recht großen Krater weitergefahren, der schon beeindruckend tief war! 1,2 km war der Abstieg zum Krater und es hat sich wirklich gelohnt. Habe also somit das allererste Mal in meinem Leben in einem Krater gestanden. 😀 Und von dort unten sah alles noch viel beeindruckender aus! Wenn man sich dort auf den Boden gelegt hat, hatte man den kompletten Kraterkreis quasi im Blickwinkel, super cool!

Nachdem Aufstieg gab es dann noch Kaffee, sogar den guten Galapagos Kaffee, der echt mega lecker ist! Und wenn ich das schon sage, dann heißt das was. :D Ganze 2 Tassen habe ich davon getrunken (!!! 😀), so gut ist der! Für einen Eintritt von $3 auf jeden Fall insgesamt alles lohnenswert! 🙂

Sooo und nun der ecuadorianische Teil der ganzen Aktion. Eigentlich wollten wir um 17:00 Uhr spätestens wieder zurück, da es um 18:15 -18:30 Uhr bereits stockduster ist! Naja, aber dann wurde hier und da halt noch n bisschen länger geguckt, ein bisschen langsamer gegangen… und wie auch immer. Letztenendes sind wir um 17:55 Uhr losgekommen!!! Und wir hatten noch 7 km bis nach Bellavista vor uns… und die Straße war nicht gepflastert oder geteert, sondern schön son Sandweg, auf dem man auch noch aufpassen muss, wenn man bremst und mit voller Geschwindigkeit kann man die Hügel bzw. Berge auch nicht runterfahren… dennoch, wir haben alles gegeben um so schnell wie möglich nach Bellavista zu kommen! Und man merkte wirklich wie es recht zügig dunkler wurde… 18:20 Uhr sind wir in Bellavista angekommen und ich muss echt sagen, es hätte keine 5 min später sein können. Also noch mal Glück gehabt.

In Bellavista angekommen haben wir dann erst mal die allerbesten Empanadas der Inseln gegessen für 50 Cent. Die waren echt mega gut! Und weil wir ja noch nicht genug Abenteuer hatten, haben wir beschlossen auch noch mit Fahrrad die weiteren 8 km nach Puerto Ayora runterzufahren. Eine Freiwillige von uns meinte sie hätte das schon mal gemacht, das geht und es solle angeblich auch Straßenlichter geben. Das Gute: es gibt immerhin einen nigelnagelneuen geteerten Fahrradweg getrennt von der Straße. Also auf!

Also die Angabe mit den Straßenlampen stimmte nur so halb… jaa bis zum Ende des Dorfes gab es welche, danach wurde es dann aber ein bisschen mau. Da es dann also wirklich stockdunkel war und wir einfach so gar nicht gesehen haben, wo die Straße entlangläuft, hat eine Freiwillige ihr Handy rausgeholt für die Handylampe. 2 von uns sind bereits den Weg im Dunkeln runtergebrettert wie sau, wir anderen 3 allerdings mehr oder weniger langsam mit Handylampe nebeneinander den Berg runtergerollt... bis plötzlich rechts am Fahrradweg eine Art Hindernis aufgetaucht ist. Für uns sah es aus wie eine Bordsteinkante, die quasi ein Stück den weg gekreuzt hat, wie sich allerdings herausgestellt hat, war es ein riesiges, teilweise tiefes Loch (für Abwasser!!! So etwas wie Gullideckel bzw. irgendeine andere Art der Abdeckung kennt man hier auf der Insel generell nicht, echt schon eine wirkliche Zumutung…). Naja und wir haben dann in allerletzter Sekunde noch Vorsicht gerufen, aber selbst das Bremsen hat nicht mehr ausgereicht und ich habe nur gesehen, wie die Freiwillige rechts von mir im hohen Bogen davongeflogen ist… zum Glück ist während des Fluges ihr Rucksack irgendwie über ihren Kopf geflogen, so dass sie mit dem Kopf dadrauf gelandet ist und bis auf einen dicken großen blauen Fleck und einen kleinen Ratscher am Fuß ist nichts passiert.

Danach sind wir dann aber wirklich langsam weiter runtergefahren und trotzdem ist noch was passiert. 😀 Plötzlich kreuzt die Straße irgendwie den Weg, auf dem wir gefahren sind und es kam ein Auto neben uns und weder er noch wir haben ihn gesehen und plötzlich habe wir uns alle erschrocken und gebremst wie Sau, aber die andere Freiwillige links von mir ist ein bisschen von der geteerten Straße auf den Sandweg abgekommen und das Hinterrad aufgrund des Bremsens weggerutscht und dann ist sie auch noch hingefallen und sich das Knie aufgeratscht. Echt total blöd… wahrscheinlich hätten wir einfach wie die anderen beiden wie die Bekloppten runterbrettern sollen, dann wäre denen wahrscheinlich auch nichts passiert.

Naja, auf jeden Fall ne Erfahrung (ja ich weiß, alle Eltern und Großeltern schlagen wahrscheinlich gerade die Hände übern Kopf zusammen, aber war alles halb so wild 😉). Letztenendes haben wir es nämlich alle mit Humor genommen und fanden den Tag trotz ein paar Pannen echt cool! 😀

Öko-Hühnerfarm

13Nov2016

Es gibt hier so eine Organisation bzw. Verein, der sich Slow Food nennt und die alle 2 Wochen am Sonntag immer irgendeine Finca besuchen. Heute ging es zu Ökohühnerfarmhoch in die Highlands. Ca. 50 Hühner hatten die Besitzer für den Eigenverbrauch. Dann gab es noch 2 „Gehege“, in denen einmal junge Hühner (3 Wochen alt) waren, die sobald sie geboren sind von Guayaquil (Festland) hierhergeflogen werden und dort gehalten werden bis sie so ca. 5-6 Wochen alt sind und dann zum Schlachten fertig sind. Die 5-6 Wochen alten Hühner waren in dem anderen Gehege. Die Hühner, die geschlachtet werden sollen, werden separat gehalten und bekommen 10 Stunden vor dem Schlachten nichts mehr zu essen.

Und dann durften wir sogar zusehen, wie 8 Hühner geschlachtet wurden. Und zwar werden die in einen umgedrehten Kegel gesteckt, wo unten ein Loch drin ist, so dass der Kopf dort rausgucken kann. Naja und dann wird halt zum Messer gegriffen und schnip-schnap Hühnerhals ab. 😀 Naja, ab nicht ganz, hing noch so auf halb 8 dranne. 😀 Dann wurde solange gewartet, bis das ganze Blut rausgeflossen ist und danach kommen sie für ca. 30 sek in heißes aber nicht kochendes Wasser und anschließend werden die Federn abgerupft. Nachdem der Kopf dann endgültig abgetrennt wird, werden die ganzen Eingeweide entfernt und das Huhn insgesamt 4x gewaschen und schlussendlich in Wasser mit Eis gelegt, damit es komplett auskühlt. Später noch hübsch verpacken und fertig!

2 $ kostet hier das Libra (460g), wovon 1 $ Gewinn pro Libra erzielt wird.

Zum Schluss unseres Besuches gab es noch lecker gegrilltes Hähnchen mit Kartoffeln, Salat und lecker Saft. Und ja ich konnte nach der Schlachtung erstaunlicherweise sogar noch was essen. 😀

War auf jeden Fall sehr interessant mal Einblicke in sowas zu bekommen. 🙂

Tour zur Insel Bartolomé

12Nov2016

Endlich hat es geklappt und ich konnte mit dem Kapitän, der Halina und mich mit zur Insel Seymour genommen hat, auf die Insel Bartolomé mit. 🙂 Über 2 Stunden hat dich Fahrt gedauert, bis wir endlich an dem Ort ankamen, von wo aus die berühmten Galapagos Fotos gemacht werden, die man findet, wenn man nach Galapagos googelt. 😉 Hier also nun das allseits berühmte Foto (mit mir sogar 😉):

Umwerfende Landschaft von Bartolomé. :)

Ein Highlight der Tour hatten wir mal wieder gleich zu Beginn während der Bootsfahrt: wir haben so an die 15-20 Delfine gesehen!!! So mega cool und voll schön, einige waren teilweise total nah am Boot und sind sogar vor dem Boot geschwommen. Echt ein Erlebnis!

Die Landschaft dort war mal wieder umwerfend! Nicht nur Bartolomé, sondern auch die deutlich größere Nachbarinsel Santiago sind rein theoretisch recht flache Inseln, die aber sehr viele Krater haben, bzw. Explosionen, die wunderschöne Lavagesteinsformen geformt haben.

Anschließend ging es zu einem Strand weiter, an dem geschnorchelt wurde. Sobald ich in’s Wasser gegangen bin, wurde ich erst mal spielerisch von einem Seelöwen begrüßt. Das war mal wieder echt cool! Aber die kommen wirklich so nahe ran, dass ich mich immer ein bisschen erschrecke, zumal unter Wasser alles ja auch noch mal größer aussieht! 😀

Auf dem Rückweg durfte ich sogar für eine halbe Stunde das Boot fahren und wir haben wieder haufenweise Mantarochen aus dem Wasser springen sehen. Insgesamt auf jeden Fall wieder ein wunderwunderschöner Trip! Und das Gute daran: man lernt immer so coole neue Leute bei so etwas kennen. Mit 2 Norwegern und einer Mexikanerin waren wir abends dann noch Empanadas essen und Cocktails trinken.

By the way: Ich hatte ja mal Fotos von den 2 Frauen hochgeladen, die die Empanadas machen und bei denen wir teilweise ja sogar schon Stammkunden sind. 😉 Habe gestern mal die Gelegenheit genutzt, um ein bisschen mehr mit denen zu quatschen. Seit 13 Jahren (!!!) steht die Mutter schon auf der Straße dort und verkauft Empanadas! Krass oder? Und dafür steht sie jeden Morgen um 6:00 Uhr auf um den Teig und alles vorzubereiten. Je nach Tag verkaufen sie so im Schnitt 150 Empanadas für je $ 1 und dabei sind die Getränke Colada Morada und Morocho noch nicht mit einbezogen. Also gar kein so schlechter Verdienst. 😉

Kurz mal gearbeitet...

11Nov2016

Ich war heute mit Bede im Wasser bei Biomar um einfach die Gopro und das GPS Gerät zusammen auszuprobieren und nach ca. 15 min arbeiten, wollten wir umdrehen und haben einen Hai und diesen coolen Freund gesehen:

Die sind echt so schön, vor allem die Unterseite sieht cool aus mit dem Muster. :D

Insgesamt waren dort 3 Adlerrochen und endlich habe ich selber ein cooles Foto und mal keins aus dem Internet. 😉

Wirklich Wissenswertes

11Nov2016

So als halbe Biologin fühle ich mich so langsam in der Pflicht euch auch mal ein bisschen was über die Natur zu erzählen, vor allem auf Galapagos, wo alles ja wirklich besonders ist:

  • Blaufußtölpel wachsen bis zu 1 cm pro Tag, heißt also, dass die jungen ruckzuck schon ausgewachsen sind
  • Fregattvögel sind die einzigen Wasservögel, die nicht tauchen können, da sie keine Schwimmhäute besitzen. Das heißt also, 60 % der Nahrungssuche verbringen sie damit, Fische von der oder nahe der Oberfläche zu bekommen und die restlichen 40 % klauen sie einfach bei anderen. 😀
  • Wenn man Mangroven mal etwas näher betrachtet, fallen einem zwischen den vielen grünen Blättern hin und wieder vereinzelt gelbe Blätter auf. Das sind die Blätter, in die die Mangrove gezielt das Salz aus dem Meerwasser leitet und die gelben Blätter fallen dann irgendwann einfach ab. Dies ist bei allen Mangrovenarten bis auf der schwarzen Mangrove der Fall. Die schwarze Mangrove hingegen leitet in alle Blätter das Salz und schwitzt das dann aus.

Sooo, wieder was gelernt für heute. 😉

Tunneltour

05Nov2016

Für heute haben wir uns die berühmt berüchtigte Tunneltour vorgenommen, aber vorher hatten wir noch ein bisschen Zeit und haben diese genutzt, um einmal das komplette Dorf zu sehen. Wir sind schon sehr sehr langsam gegangen und waren doch mit Fotos machen und allem in einer Stunde durch. 😀

Um 11:30 Uhr ging es dann los zur Tunneltour. Beim Ablegen haben wir ein Frachtschiff gesehen, wo die Ladung per Hand auf solche Schwimmplatten geladen wurden, die dann zum Steg gefahren wurden und dort ebenfalls mit Hand an Land gebracht wurden, echt total krass. Wie gesagt, Isabela ist dann doch noch mal ne Nummer anders.

Keine 10 min nach dem Ablegen des Bootes hatten wir schon unser erstes Highlight der Tour! Der Kapitän hatte Mantarochen gesichtet und angehalten. Wir haben zunächst einmal gefragt wo sie denn seien, doch bevor der Kapitän geantwortet hat, haben wir überall um uns herum riesige Mantarochen gesehen! Es waren bestimmt so an die 15 Stück, die immer wieder aus dem Wasser herauskamen um die Parasiten loszuwerden. Teilweise waren sie nur wenige Meter von uns entfernt und einer ist auch direkt unter unserm Boot durchgeschwommen. Echt irre, wenn man so ein Glück hat 5-7 m große Mantarochen so nah sehen zu können, wirklich unglaublich!

5-7 m großer Mantarochen!!!

Danach sind wir an einem Felsen vorbeigekommen, auf dem wir ganz viele Nazca-Tölpel sehen konnten. 🙂

Bei den „Tunneln“ angekommen war die Landschaft auch echt einzigartig. Im Slalom sind wir mit dem Boot durch die ganzen Felsformationen, die teilweise in kleinen Brückenformen aus dem Wasser kamen, hindurchgefahren, was bei Ebbe gar nicht so leicht war. An Land sind wir dann ein bisschen umhergelaufen und haben wieder Blaufußtölpel gesehen und unser Guide hat eine Art kleine Show mit einem jungen Blaufußtölpel gemacht. Habe es sogar auf Video aufgenommen, echt witzig. 😉

Und dann auch noch so wunderschön mit türkisblauem Wasser! Und noch mal ein Blaufußtölpel! :)

Danach ging es dann wieder ein Stück zurück mit dem Boot zu dem Punkt, an dem wir schnorcheln konnten. Das allererste was wir gesehen haben (bzw. der Guide gezielt für uns gesucht hat) war ein Seepferchen!!! Das sich mit dem Schwanz um ein Ast gerollt hatte, echt mega cool! Ansonsten haben wir noch Weißspitzenriffhaie und Wasserschildkröten gesehen und einmal musste wir um auf die andere Seite zu kommen durch einen Tunnel durch, aber quasi mit Rücken nach unten, damit man sich mit den Händen an der Wand entlang tasten kann. Und das alles unter Wasser! Mega cool, nur verliert man da auch recht schnell die Orientierung, aber der Guide ist vorgeschwommen, damit er uns quasi das letzte Stück rausziehen konnte. 🙂

Und dieses Bild einfach weils genial ist. :D Ein supersüßes Seepferdchen!!!

Da unser Guide super gerne singt, haben wir auf dem Rückweg alle Lieder in den verschiedensten Sprachen gesungen, der Guide konnte sogar „Alle meine Entchen“ und „Ihr Kinderlein kommet“ auf Deutsch, was wir dann zusammen gesungen haben. Ansonsten hatten wir noch Holländer, Amerikaner und Ecuadorianer auf dem Boot. War auf jeden Fall eine super Tour und hat mal wieder richtig Spaß gemacht!!!

Centro de Crianza & Concha Perla

04Nov2016

Heute ging es zum Centro de Crianza, also die Riesenschildkrötenaufzuchtsstation auf Isabela. Vorher allerdings führte der Weg uns vorbei an Flamingos, die links und rechts in dem Gewässer einfach gelebt haben. Echt schon ziemlich cool die Tiere alle so frei und vor allem so nah sehen zu können ohne dass man im Zoo ist. 😉

Das Schildkrötenaufzuchtszentrum auf Isabela ist eindeutig größer als das auf San Cristobal, hat viel mehr "Gehege", also abgetrennte Bereiche, wo verschiedene Altersklassen an Schildkröten gehalten werden. Allerdings gibt es hier kein Freiluftgehege, wo man einfach so zwischen denen durchlaufen kann. Anders als alle anderen Riesenschildkrötenarten von Galapagos, gibt es auf Isabela eine Art, die einen total flachgedrückten Panzer hat und der Panzer auch wie ein Puzzle aussieht.

 Am Nachmittag waren wir noch bei Concha Perla schnorcheln und wie versprochen habe ich jetzt endlich ein Video von Seelöwen! 😀 Das war echt cool, wie die schon wieder mit mir gespielt haben, aber ich habe mich auch schon wieder total erschrocken als der Seelöwe da seinen Kreis gedreht hat und mittendrin einfach direkt auf mich zu kam. 😀 Auf dem Video kann man sehr gut sehen, wie ich in dem Moment zusammengezuckt habe. 😀😀  Und wir haben auch wieder viele große Wasserschildkröten gesehen, die auch so nah waren, echt cool! Hier also ein paar Screenshots aus den Videos: 

Seelöwe! :D Ich muss sagen, ich habe mich schon erschrocken, als der plötzlich in meine Richtung abgedreht ist und auf mich zu kam! :D Nanu, wer bist du denn?! Die Schildkröte kam auch direkt auf mich zu und war am Ende nur noch 50 cm von mir entfernt!

Die Videos gibt's dann, sobald ich wieder in Deutschland bin. Denn die sind auf jeden Fall tausend mal besser und bringen die Situation auch noch mehr rüber! 🙂

 

Wanderung zum Vulkan Sierra Negra

03Nov2016

Für heute stand eine Wanderung zum Vulkan Sierra Negra auf dem Tagesplan. Leider kann man die Tour aufgrund von Nationalparkregeln nicht alleine machen und somit wurde wir um 6:40 Uhr von einer Chiva (ihr erinnert euch vielleicht an diese Art umgebauter Schweine/Karusselwagen 😉) abgeholt und damit ging es dann hinauf auf 800 m. Am Anfang war die Straße ein kleines Stück geteert, aber später nur noch Sandweg.

Nach einer ca. 40 minütigen Fahrt mit der Chiva ging es dann mit dem eigentlichen Wandern endlich los. 5 km waren es bis wir eine so unglaubliche Sicht über den zweitbreitesten Krater der Welt hatte.

Stolze 10 km ist er breit und nur ca. 1 - 2 km unter uns war bereits die Magmakammer. Wie bereits auf den Inseln Santa Cruz und San Cristobal wird eines Tages auch der Krater von der Insel Isabela komplett kollabieren und verschwinden, über bleibt dann nur noch ein Berg. Die Insel Isabela und Fernandina sind nämlich die jüngsten Inseln.
Wir sind auch zu dem Punkt der letzten Eruption aus dem Jahre 2005 gelaufen, wo man anhand des schwarzen Gesteins sehen konnte, wo da Lava damals langgeflossen ist. Der Vulkan gilt also noch als aktiv. 😉 Währenddessen kamen wir an Guayababäumen vorbei und haben ein paar Guayabas gegessen, ist eine gelbe Frucht, die innen rot ist und ganz viele Kerne hat, die man aber mitessen kann. Eigentlich ganz lecker gewesen. 😉 Aber bis auf die Guayababäume und vereinzelt einen oder zwei Kakteen, die die letzte Eruption überlebt haben, gibt es dort oben so gut wie nichts. Bis auf eine Echse haben wir dort auch keine Tiere, nicht mal Vögel gesehen.
Die Landschaft dort oben ist aber auf jeden Fall echt der Hammer! Man läuft wirklich die ganze Zeit auf dem Kraterrand entlang, sieht links dann den gewaltigen Krater und rechts den restlichen seepferdchenartigen Teil von Isabela (Isabela sieht als ganzen nämlich aus wie ein Seepferdchen) und die Insel Fernandina und das Meer sowieso. 😉 Am Ende waren wir 1100 m hoch. Die Tour hat sie auf alle Fälle definitiv gelohnt! 🙂

Angekommen auf 1100 m. :) Im Hintergrund der Rest von Isabela und die Insel Fernandina.

Insel Isabela & Muro de las Lágrimas

02Nov2016

Heute ging es auf zur größten Insel von Galapagos: Isabela.

Erster Eindruck von Isabela: alles ist einfach mal noch kleiner, selbst der Hafen bei der Ankunft kann man nicht wirklich als Hafen bezeichnen. Irgendwann hat das Boot gehalten, es kamen 2 Wassertaxi, die uns dann slalomartig durch die Steine gefahren haben. Auch der Peer waren ein paar aneinandergenagelte Bretter, mehr nicht. Im Gegensatz zu den anderen beiden Inseln sieht man sonst auch kein einziges Gebäude weit und breit. War irgendwie so als wenn man am Flughafen ankommt und erst mal ewig weit irgendwo hinlaufen muss.


Interessanterweise war ein paar hundert Meter lang die Straße geplastern um.dann am Dorfanfang aufzuhören 😀 also für nichts außer nem guten Eindruck und gleichzeitig Verwirrung danach.^^
Im Dorf selber und generell gibt es keine gepflasterten Straßen, alles Sand hier. Generell hat Isabela noch viel mehr so das Urlaubsfeeling mit vielen Palmen, getrockneten Palmenblätter als Dächer und so, Karibik halt. 😉 Aber es ist wirklich nicht mehr als ein kleines Dorf. 😀 Für mich als Großstadtkind also eindeutig ne Umstellung. 😀


Aber eins steht auf jeden Fall fest: Isabela ist wunderschön! Ist übrigens bekannt für seine unendlich weiten Strände. Davon haben wir einen auch heute direkt schon gesehen. Eigentlich müsste türkisblaues Wasser für mich mittlerweile schon Standard sein, aber ich finde das trotzdem immer noch sooo wunderschön und beeindruckend!

Dem marinen Leguan hat`s auch total am Strand gefallen!
Eigentlich wollten wir heute nicht mehr wirklich viel anstrengendes machen, kam dann aber doch anders: wir wollten eigentlich nur zu einer Lagune gehen, sind dann aber doch den 5 km langen wunderschönen Sandstrand entlang gelaufen und dann noch mal weitere 5 km bis zur Muro de las Lagrimas (Mauer der Tränen). Die Geschichte dahinter ist, dass hier ab 1946 mal einst eine 70 m lange, 5 m hohe und 6 m breite Mauer von Gefangen im Arbeitslager errichtet wurde, total zwecklos, einfach zur Beschäftigung bzw. wahrscheinlich eher Demütigung.

Der Weg dorthin war zwar weit zu Fuß, aber wirklich sehr schön. Ständig gingen links und rechts kleine Wege ab wo man beispielsweise zu einem Lavatunnel konnte, in dem Wasser drin war oder man hat wieder freilebende Riesenschildkröten über den Weg laufen sehen. 🙂