Insel Fernandina und Isabela

12Dez2016

Letzte Nacht sind wir 9 Stunden durchgefahren, mit einer der längsten Strecken, die wir hier an einem Stück zurücklegen. Dabei haben wir gleich 2x den Äquator überquert, da wir nördlich um die Insel Isabela herumgefahren sind bis zur Insel Fernandina und freundlicherweise hat unser Expeditionsleiter uns nicht nachts um 3:00 Uhr geweckt, als wir den Äquator überquert haben, sein Argument: Ist dunkel, deshalb können wir die Linie ja gar nicht sehen. 😀 Wir überqueren sie aber heute Abend noch mal.

Um 6:00 Uhr war dann bereits schon die 1. Aktion vorhergesehen: Vom Sonnendeck aus nach marinen Säugetieren wie Walen etc. Ausschau halten. Wir haben natürlich keine gesehen… toll, hätten wir auch noch ne Stunde länger schlafen können. 😀 Ne Spaß, andererseits haben wir einen wunderschönen Sonnenaufgang und vor allem die atemberaubende Vulkanlandschaft von Isabela und Fernandina beobachten können. Isabela ist die größte Insel von Galapagos und besteht aus 5 Vulkanen und zwischen all diesen riesigen Vulkanen ist total flaches Land, echt hübsch!

Nach dem Frühstück hatten wir dann endlich wieder Land unter den Füßen. 😉 Überraschenderweise mal wieder Lava, was auch sonst.^^ Aber interessanterweise muss man dazu erwähnen, das neuste bzw. jüngste Lava der Insel! Gerade mal 100 Jahre alt war der Part, an dem wir ein bisschen herumgegangen sind. Fernandina ist nämlich die jüngste aller Inseln.

Abgesehen von den Unmengen an lebenden und toten marinen Leguanen, die wir gesehen haben, war das heutige Highlight der Flightless Cormorant (flugunfähige Kormoran). Wir haben ein Weibchen in nem Nest sitzen sehen, was hin und wieder ein paar Stücke von links nach rechts verschoben hat. Da sieht man, auch in der Tierwelt wird zuhause aufgeräumt. 😉 Naja, vielleicht wars auch einfach nur die Langeweile bzw. Zeitvertreib, bis das Männchen mit neuem Material nach Hause kommt. Wir konnten sogar den Moment beobachten, wie das Männchen mehr Material fürs Nest mitgebracht hat und dann stolz wie Oskar mit den Flügeln geweht hat, als wenn es sagen wollte:  „Guck mal Schatz, was ich Schönes mitgebracht hab.“ 😀

Außerdem haben wir noch einen Kampf zwischen zwei marinen Leguanen gesehen, was an sich für mich gar nicht mehr so spektakulär ist, weil ich das jeden Tag vorm Büro quasi zu Gesicht bekomme (schon irgendwie krass wie eigentlich solch einzigartigen Tiere, die es nirgends anders auf der Welt gibt, irgendwann normal werden, oder?). Spannend finde ich es allerdings immer noch zuzugucken, zumal ich heute das 1. Mal gesehen habe, wie das ein bisschen übel für einen der beiden ausging. Ich weiß nicht, ob man das auf dem Foto gut erkennt, aber das ist kein Weibchen dort mit Lippenstift 😀, sondern die Folgen eines harten Kampfes. Dafür nimmt man dann auch schon mal einen blutigen Mund in Kauf. 😉

 

Nachmittags sind wir dann an Seepferchenspitze (ganz im Norden) von Isabela geschnorchelt und oh mein Gott, das Wasser dort ist einfach mal das kälteste, in dem ich je geschnorchelt bin!!! Ich würde euch ja gerne sagen wie kalt es war, nur da die Gäste alle Amis waren, wurde die Temperatur ständig in Fahrenheit angegeben oder Distanzen in Meilen oder Füßen, total ätzend. 😀 Und die Zahl für Fahrenheit hab ich schon wieder vergessen, weil ich damit eh nichts anfangen konnte. 😀 Also schon nachm Maske auswaschen wollte ich da nicht reinspringen. Zum Glück hat unser Guide von 3 runtergezählt, so dass wir alle reinspringen mussten, ich glaub freiwillig wäre ich nicht gegangen. 😀 Und sobald ich im Wasser bin, stecke ich mein Kopf gleich unter Wasser um irgendwas zu sehen, das mich von der Kälte ablenkt. Normalerweise klappt das ganz gut, nur heute nicht wirklich, denn das Wasser war super trüb und die Sicht dementsprechend echt scheiße.^^ Ich habe mich in dem Moment wirklich gefragt, was ich hier mache… bis ich dann plötzlich eine Wasserschildkröte gesehen hab, und dann eine 2., 3., 4., 5. und so weiter. Ich konnte irgendwann gar nicht mehr mitzählen so viele waren da!!! Und das krasse war: eine war fast so groß wie ich, also bestimmt 1,5 m. Sie ist direkt neben mir an der Oberfläche geschwommen, deswegen konnte man das gut vergleichen. Alles an der, also Beine, Schwanz und der Rest war einfach soo riesig und massiv, hab ich in meinem Leben noch nicht gesehen!

Und dann haben wir noch eine Seltenheit zu Gesicht bekommen: die Galapagos-Seebären (Galapagos fur seals, kleinste Art der südlichen Seebären), die wir zwar schon auf der Insel Genovesa gesehen haben, aber noch nicht mit denen im Wasser waren, zumal die normalerweise nicht so verspielt sind wie Seelöwen, sondern wir Menschen denen eher total egal sind, zu langweilig.^^ Nur die von heute nicht, einer von denen kam wieder direkt auf mich zu geschwommen, so wie ein Seelöwe, der einzige Unterschied nur, da die Galapagos Seebären nachtaktiv sind, haben sie viel größere Augen und da unter Wasser ja eh alles noch mal größer erscheint, waren deren Augen einfach mal riesig!!! Aber total cool auf jeden Fall und es gibt auch wieder ein paar richtig coole Videos. 😉

Am Abend gab es dann eine 2. Weinverkostung mit verschiedenen Weinen als letztes Mal und diesmal musste ich Gott sei Dank keine Kurzpräsentation über mich halten. 😀😉

Uuuund heute haben wir dann endlich auch mal offiziell den Äquator überquert (wie man ja so schön sagt: alle guten Dinge sind 5 😀), d.h. wir haben von 10 an runter gezählt und es wurde eine ecuadorianische Flagge aufgespannt, unter der dann jeder Limbo durchmachen musste, um so einen coolen Batten mit „Ich habe den Äquator in Galapagos überquert“ zu bekommen. 😉 Wir hatten auf jeden Fall eine Menge Spaß und der Witz an der ganzen Sachen: wir sind direkt danach wieder umgekehrt, weil wir noch mal an die Westküste in der Mitte von Isabela wollten am nächsten Tag. Wir haben das Ganze also nur gemacht um wie gesagt, den Äquator mal offiziell zu überqueren. 😀 und naja, wir waren sowieso recht nah dran, also kaum ein Umweg. Also insgesamt überqueren wir den Äquator ganze 8 Mal. 😀

Spät abends bin ich dann noch eine Runde aufs Sonnendeck gegangen, habe Musik gehört und in die Sterne geguckt, einfach wunderschön! Ich habe das so genossen, könnte ich von jetzt an jeden Tag haben. 😉