Am nördlichsten Punkt Südamerikas

21Feb2017

Es waren einmal zwei Franzosen (28 und 21 Jahre), 2 Holländerinnen (beide 32), eine Finnin (27), ein Herr aus Wales (68) und eine Deutsche (21, ihr Name war übrigens Kathi), die alle den gleichen Wunsch hatten: einmal nicht nur am nördlichsten Punkt Kolumbiens sondern ganz Südamerika zu sein! Und so trafen sie sich durch Zufall alle auf ihren Reisen durch die Welt, verbrachten einen unvergesslichen Tag miteinander, wurden die allerbesten Freunde und lebten glücklich bis an ihr Lebensende.


Okay Märchenstunde beiseite. Heute morgen ging es um 5:00 Uhr morgens bereits los mitm Van zum nördlichsten Punkt. Falls ihr euch fragt wie die Nacht in der Hängematte war, nur so viel dazu: ich hab sowas von gut geschlafen, dass ich sogar das allererste Mal meinen Armbanduhrwecker überhört und Somit leicht verschlafen habe. Naja vielleicht lag es auch an den Oropax, die ich drin hatte um nicht das Schnarchen der anderen Leute mitzukriegen. Naja wie auch immer, 15min später saßen Paul, der Franzose und ich dann zusammen mit den 2 Holländerinnen Maike und Nicole im Van und es ging Richtung Las Gallinas. Unserer Vanfahrer hatte bereits morgens vor 5:00 Uhr nen Clown gefrühstückt als er meinte, dass wir ja schlafen können auf der Strecke mit Millionen von Hubbeln, bei denen man nicht nur gut durchgeschüttelt wurde sondern quasi halb durch den Van flog. Ich hab mich dann entschieden den Holländerinnen beim Versuch zu schlafen zuzugucken und mich dann leicht (wirklich nur gang leich) amüsiert habe, wenn dann mal ein Kopf gegen die Scheibe klatschte. :D


Ca. 3 Stunden später, durch wunderschöne Wüstenlandschaft, durch indigene Kommunen, bei denen hauptsächlich die Kinder in praller Sonne eine Leine über den Weg gespannt haben, manchmal geschmückt, manchmal nur ein paar T-Shirts angehangen, und einen quasi erst durchlassen, wenn man ihnen Süßigkeiten gibt, sind wir dann an diesem tollen "Terminal" angekommen, von dem wir dann 5 min mit Boot auf die andere Seite gefahren gebracht wurden (ist aber keine Insel ;)).

2 indigene Kinder, die die Leine erst gegen Süßigkeiten fallen lassen.


Nach einem kurzen Frühstück ging es dann zusammen mit anderen Leuten im Van weiter die Punkte unserer Tour zu besichtigen und dort haben wir dann unter anderem die Finnin, die Franzosin und den Herren aus Wales getroffen.
Zuerst sind wir zum "Leuchtturm" des nördlichsten Punktes Kolumbiens sowie des Kontinent Südamerikas gefahren. Wie wir später von 3 einheimischen Kindern erfahren haben, ist der Leuchtturm quasi deren Klassenraum bzw. Schule für 25 indigene Kinder aus der Umgebung dort. Heute hatten sie keine Schule, da der Lehrer in Urivia war, aber ansonsten ist Schule normalerweise schon von Mo. - Fr. Von den Kindern, die wir auf dem Weg zur Bootsstelle getroffen haben gehen nicht alle zur Schule, einige stehen lieber auf der Straße und warten jeden Tag auf Süßigkeiten und die Eltern sagen nichts dagegen oder schicken sie in die Schule.

Am nördlichsten Punkt Südamerikas!!!
Anschließend haben wir Halt an einem wunderwunderschönen Aussichtspunkt gemacht, wo wir ruhiges türkisblaues Wasser mit diesem tollen gelben Wüstensand im Kontrast hatten. Dort haben wir dann die 3 Kinder getroffen (11, 9 und 6 Jahre alt), die auch auf Süßigkeiten von Touris gewartet haben, mit uns Fotos gemacht haben und uns einige Fragen beantwortet haben. Zum Schluss haben wir noch tolle riesige Sanddünen besichtigt und sind dort baden gewesen. Dass der Weg dorthin aufregend war aufgrund des holprigen Untergrunds bauch ich glaub ich nicht noch mal zu erwähnen, cool war allerdings, als unser Fahrer irgendetwas an den Vorderreifen gemacht hat, so dass wir durch feinen Sand fahren bzw. eher mehr schlittern oder rutschen konnten. 😀

Am Aussichtspunkt mit dem tollen türkisen Wasser und sonnengelbem Sand.


Gegen 14:00 Uhr gab es dann Mittag und am Nachmittag hatten wir quasi Freizeit. Und so haben wir 7 erst einmal einen Handwerksladen mit den klassischen kolumbianischen Taschen besichtigt und sind anschließend zum Strand gegangen, um von dort den Sonnenuntergang beobachten zu können. Den ganzen Nachmittag und am frühen Abend am Strand haben wir uns alle unterhalten, die interessantesten und aufregensten Geschichten unserer bunt gemischten Truppe angehört und uns einfach alle so gut verstanden, als wenn wir uns schon seit Ewigkeiten kennen.

Unsere buntgemischte Truppe. :)


Nach dem Abendessen haben wir in Stühlen unter freiem Himmel gesessen und die schönsten Sternenhimmel meines Lebens gesehen. Zum allerersten Mal konnte ich sogar das Kreuz des Südens sehen. :)
Der Tag endete ebenfalls wieder in einer Hängematte, diesmal aber in einer normalen, so wie man sie kennt. Und obwohl es Decken zum zudecken gab, war das aufgrund der angenehm warmen Luft gar nicht mal wirklich nötig. Mit ganz vielen anderen Leuten um uns herum im offenen Schlafsaal aus Hängematten ging somit einer meiner schönsten Tage zu ende.

Unser Schlafplatz. :)