Vulkan Carihuairazo auf 5020m bestiegen!

20Jan2017

Nachdem um 2:00 Uhr nachts der Wecker geklingelt hat und wir einfach nur saumüde waren, ging es erst mal ans Anziehen. 3 Lagen Klamotten jeweils oben und unten und danach auch schon zum Frühstück. 1 Stunde später sind wir für 20min noch ein Stück mit dem Auto gefahren, was ebenfalls wieder die reinste Horrorstrecke war und von der ich auch wieder totale Kopfschmerzen bekommen habe…

Und dann ging’s auch schon los. Mit Taschenlampe aufm Kopf mitten durch die Walachei, nen Weg gab es nicht wirklich… und teilweise war das Gestrüpp hüfthoch. 😀

Ich muss echt sagen, es war anstrengend. Gerade wenn man nen Hügel hinaufgestiegen ist und es wieder bergab ging, wollte man nicht, dass es bergab geht, weil das nämlich bedeutet, dass wir das wieder hoch müssen. 😀 Als wir nach ca. 1 Stunde eine Pause gemacht haben war ich anfangs mega froh, allerdings war mir nach 2min so kalt, dass ich mich wieder freiwillig weiterbewegen wollte. 😀

Am Himmel weit weit entfernt überm Amazonas konnte man es die ganze Zeit Blitzen sehen und nach 2 Stunden befanden wir uns zwischen dem Vulkan Chimborazo und Carihuariazo und hatten einen so tolle Blick über die leuchtende Stadt Riobamba!

Insgesamt mussten wir 800 Höhenmeter überwinden und das haben wir in 4 Stunden geschafft. Der letzte Part war allerdings technisch sehr anspruchsvoll. Erst hatten wir einen kleinen Teil Gletscher, für den wir uns dann die Steigeisen unter den Schuhen befestigt haben. Als der Gletscher allerdings vorbei war, haben wir sie trotzdem noch angelassen, für besseren Halt auf dem teilweise recht losen Untergrund. Und dort begann die Kletterei dann erst richtig. Zu dritt alle am Seil befestigt ging es die letzten Meter steile Wände hinauf und man durfte echt nicht zu lange darüber nachdenken, was passiert, wenn man abrutscht. Teilweise sind sogar echt große Steine rausgebrochen, als wir draufgetreten sind und ganze Massen unter uns weggerutscht. Jede Sekunde, in der unser Guide irgendwie die Länge des Seils verändert hat, habe ich genutzt um mich wenigstens für 3 Sek. an die Felswand gelehnt auszuruhen. 😀 Hier das Beweisfoto, nicht nur von den 3 Sekunden, sondern auch mal annähernd zu zeigen, wie steil es dort war:

Kleines 3-Sekunden-Päuschen aufgrund leichter Erschöpfung. :D

Aber als wir oben angekommen sind, oh mein Gott, ihr glaubt gar nicht was für ein großartiges Gefühl das war! Wir haben es geschafft, wir haben es tatsächlich geschafft! Wir sind auf einen 5020 m hohen Vulkan geklettert!!! Und das musste natürlich mit hunderten von Fotos festgehalten werden. 😀 Etwas umständlich nur, dass wir trotzdem die ganze Zeit noch an dem Seil befestigt sein mussten, für alle Fälle, weils trotzdem noch ein bisschen gefährlich war und die Gefahr bestand irgendwo abzurutschen.

Angekommen auf 5020m!!! Stolz wie Oskar waren wir. :DGeschafft, geschafft, geschafft!!! Mit tollem Blick auf den Chimborazo!

Der Rückweg war dann letztendendes doch etwas leichter als gedacht. Bzw. ich hatte es mir viel viel rutschiger und gefährlicher vorgestellt, zumal ich vorgehen musste. 😉 Ging aber letzten Endes alles gut, ein paar Mal weggerutscht, aufm Popo gelandet, gelacht und weiter gings. 😀

Unglücklicherweise bin ich nach passieren des Gletschers höhenkrank geworden. Ja klingt komisch, soll aber recht normal sein, beim Abstieg höhenkrank zu werden und so hatte ich plötzlich totale Kopfschmerzen und mir war recht übel. Problem: Ich hatte noch 3 Stunden Rückweg vor mir und die waren echt nicht leicht, aber ich habe es geschafft. An unserer Unterkunft angekommen wollte ich nur noch schlafen und bin sogar für ein paar Sekunden weggenickt, aber unser Guide meinte, dass wir schnell unsere Sachen packen sollen, damit wir mit dem Auto hinabfahren und ich somit aus der Höhe rauskommen, da ich mich nur noch schlechter beim Aufwachen fühlen würde, wenn ich richtig schlafe.

Übern Gletscher rüber.

Zum Glück konnte ich während der Rückfahrt etwas schlafen und zurück in Riobamba waren die Kopfschmerzen auch schon besser, das Übelkeitsgefühl allerdings nicht wirklich. In unserer Couchsurfunterkunft angekommen, haben Lisa und ich uns erst mal schlafen gelegt, so kaputt waren wir. 😀

Abends mussten wir allerdings Lisas Abschied feiern, egal wie kaputt wir waren und so sind wir mit unserem Couchsurfer und nem Kumpel noch das Nachtleben von Riobamba erkunden gegangen. 😉