Dschungeltour Puyopungo!

30Jan2017

Heute früh ging es um 7:00 Uhr von Baños aus los nach Puyo in den Amazonas. 1,5 Stunden später sind wir angekommen und haben direkt in einer Agentur eine Tour noch für den gleichen Tag gebucht, was letztendendes teurer war als in Banos, allerdings hatten wir einen privaten Guide und das hat sich wirklich gelohnt!

Zu allererst haben wir die indigene Gemeinde Cotochachi besucht. Dort wurden wir dann herzlich mit einem traditionellen Yucca-Getränk (Chicho de Yuca genannt) empfangen und die kleine Tamya hat uns mit Farbe del Achote angemalt, damit Mutter Erde uns erlaubt den Dschungel später zu betreten.

Traditionelles Yucca Getränk

Danach durften wir traditionell mit so einer Art Blasrohr Pfeile schießen und mussten dabei das Herz eines Holzvogels treffen. Mein erster Treffer ging genau auf die Linie und der letzte hat perfekt getroffen. Ich würde mal sagen, Aufnahmeprüfung bestanden. 😀 Hat auf jeden Fall echt Spaß gemacht und war überhaupt nicht schwer.

Außerdem konnte man für wenige Dollar die traditionelle Kleidung anprobieren und das haben wir natürlich ohne Zögern gemacht! Wann hat man schon mal die Gelegenheit? Und es war echt richtig cool und hat total Spaß gemacht. Als Andenken habe ich mir auch ein Armband aus Samen gekauft und Jessi auch einige Schmuckstücke.

Lisa, Tamya und ich in die tollen traditionellen Kleidern.

Danach ging es dann ca. 40min im Kanu flussabwärts und wir hatten die Gelegenheit uns viel mit Alejandro unterhalten, der ebenfalls aus einer indigenen Familie stammt und 9 Geschwister hat. Unser Guide war übrigens auch indigenen Ursprungs und konnte uns somit alles über Flora und Fauna erzählen und zeigen. Außerdem haben wir links und rechts viele einzelne Häuser der indigenen Menschen oder auch Lodges für Touris gesehen. Ab und zu hatten wir sogar einige Stromschnellen, so dass die Fahrt sogar teilweise richtig aufregend und nicht nur entspannend war. 😉

Nach der Kanufahrt sind wir dann an einer kleinen Unterkunft angekommen, an der wir traditionellen Tee bekommen haben und diese süße flauschige Frucht mit dem Kern in der Mitte gegessen. Von dort aus ging es dann zu dem Reservat „Hola Vida“ (Hallo Leben), von wo aus wir eine 1,5 stündige Wanderung zu dem Wasserfall Hola Vida gemacht haben. Unterwegs hat uns Luis alles, wirklich alles über die Flora und Fauna erklärt! So interessant! Was die alles als Heilpflanzen haben und wofür sie sie verwenden. Am Anfang hat uns Luis gezeigt, wie man mit so ganz langen dünnen Blättern, die auch für die Häuser der Indigenen Menschen verwendet werden, flechtet und  so haben wir uns dann unseren eigenen Haarschmuck geflochten, den wir dann die ganze Zeit aufhatten und der echt hübsch aussah. Außerdem habe wir eine natürliche Haarbürste gefunden, mit der Luis uns die Haare gekemmt hat. 😀

Nach einer gewissen Zeit ist Luis dann ein Stück vom Weg abgegangen und hat ein paar Blätter von einer Pflanze abgepfückt und uns erzählt, dass an dem Blattansatz sich ganz viele Ameisen befinden. Und dann hat er diese Art „Knospe“ geöffnet, seinen Finger angelegt, damit die Ameisen dran kleben bleiben und sie dann gegessen! Naja und wie ihr euch wahrscheinlich schon denken könnt, waren wir danach an der Reihe. 😀 Erstaunlicherweise hatte ich weniger Probleme damit, die zu essen, als ich dachte. Naja, sie waren auch super klein. Aber als Luis uns gefragt hat, ob wir das zitronige geschmeckt haben und wir verneint haben, sollten wir noch mehr essen und sie schön mit den Zähnen zerkauen, damit man das merkt. Was allerdings bei den kleinen Viechern gar nicht so leicht ist.^^

Nach ca. der Hälfte des Weges hat Luis sone Art Stein aus Schlamm in einer kleinen Höhle gefunden, den er noch nass gemacht hat und mit dem er uns dann das ganze Gesicht eingerieben hat. Natürliche Schlammmaske also. 😀 Soll erstens gut für die Haut sein und 2. gegen Insekten helfen, die allerdings nicht vorhanden waren. Und so sind wir alle mit grün-braunen Gesichtern den Rest des Weges durch den Amazonas gelaufen, wie richtige Urwaldmenschen getarnt. 😀

Natürliche Schlammmaske. :D Wunderschöne Umgebung.

Am Wasserfall angekommen war das einfach nur wunderschön, ganze 30 m ist er hoch und wir konnten kaum abwarten hineinzuspringen! Und so sind wir eine ganze Weile dort verblieben, ich habe immer wieder versucht komplett unter den Wasserfall zu kommen, was echt nicht leicht war, da ganz schön viel Power hinter dieser hinunterfallenden Wassermenge herrscht. Aber soweit ichs geschafft habe, war es eine total angenehme Massage. 😀

Am frühen Nachmittag sind wir dann wieder zurückgegangen und haben endlich zu Mittag gegessen dort im Reservat, natürlich traditionelles Essen: Suppe als Vorspeise und dann Tilapia (Fisch) mit Patacones (frittierte Kochbananen), Salat und Reis. Und zum Nachtisch gab es diese mini roten Bananen mit Canahonig. Alles saulecker!

Unser letzter Punkt dieser Tagestour war der einzige Aussichtspunkt, den es über den Dschungel gibt. Und der war atemberaubend! Man konnte dort oben nicht nur in Hängematten die tolle Sicht genießen, sondern auch mit einer riesigen Schaukel über den Amazonas schwingen. Echt mega cool, hatte vor allem so ein bisschen was von Tarzan. 😀

Wie Tarzan durch den Dschungel fliegen!!!

Alles in allem habe wir eine Menge interessanter Dinge heute gesehen und vor allem sehr viel neues gelernt. Die Tour und unser privater Guide haben sich zu 100% gelohnt!

Was ich ganz vergessen habe zu Baños zu erzählen: bin schon richtig ecuadorianisch geworden. Habe 3 Tage hintereinander Reis mit Hühnchen, Salat, Brötchen mit Käse und Kaffee und Saft zum Frühstück gehabt. 😀😀 Aber 3 Mal warm am Tag essen ist echt richtig komisch...